Wozu dient der Motor auf einem vom Wind getriebenen Fahrzeug?
Zum einen sorgt er durch seine mechanische- und thermische Energie dafür, dass Strom erzeugt wird, die Heizung funktioniert und die Kompressorkühlung für den Kühlschrank bedenkenlos benutzt werden kann.
Zum anderen macht er das Boot in gewissen Grenzen unabhängig vom Wind. Entweder um größere Distanzen zurückzulegen oder um im Hafen bequem an- und abzulegen.
Die Motorleistung liegt zwischen 4 und 6 PS je verdrängter Tonne. Auf heutigen, "modernen" Segelbooten kommt in der Regel ein Dieselmotor zum Einsatz. Die Vorteile des Benziners - vor allem geringeres Gewicht und kleinere Baumaße - sind dem Forstschritt der Technik zum Opfer gefallen. Die heutigen Dieselmaschinen sind kleiner und leichter geworden, sie verbrauchen wesentlich weniger und sind in der Wartung einfacher, dass elektrische Zündsystem entfällt bei Dieselmaschinen. Außerdem ist ein Dieselmotor sicherer: Benzin ist in Verbindung mit Luft hochexplosiv und der berühmte kleine Funke reicht aus, um alles in die Luft zu sprengen.
Ein Nachteil des Diesels liegt im anfälligen Kraftstoffkreislauf. Ist einmal Luft in diesen Kreislauf eingedrungen, läuft die Maschine nicht mehr. Der Kraftstoffkreislauf muss dann entlüftet werden. Es empfiehlt sich von daher, den Tank niemals richtig leer zu fahren. Auch wenn der Motor zur Unterstützung beim Segeln mit starker Lage eingesetzt wird, kann es bei geringer Tankfüllung dazu kommen, dass Luft angesaugt wird.
Die Maschine sollte möglichst tief im Schiff eingebaut sein. Dadurch wandert der Gewichtsschwerpunkt des Bootes nicht zu weit nach oben. Der Motorraum muss gut belüftet werden. Für die Verbrennung des Treibstoffes verbraucht die Maschine kubikmeterweise Luft.
Die Kühlung
In der Regel werden die Maschinen wassergekühlt. Mehrere System sind an Bord der verschiedensten Schiffe zu finden. Bei der Einkreis-Seewasserkühlung wird Seewasser von außen durch den Motor gepumpt. Eine Thermostat sorgt dafür, dass ab einer bestimmten Temperatur das Ventil geöffnet wird. Ein Problem tritt bei diesem technisch sehr simpel funktionierenden Kreislauf zu Tage: Relativ kaltes Wasser kühlt den heißen Motor und starke Temperaturunterschiede sorgen für Spannungen im Metall.
Deswegen findet sich auf vielen Schiffen die Zweikreis-Kühlung. Der eine Kreislauf ist ein geschlossenes Kühlsystem und bekommt kein Wasser von außen zugeführt. Wie beim Auto wird das Kühlwasser durch den Motor gepumpt und übernimmt dabei die Aufgabe, die entstandene Wärme abzutransportieren. Beim Auto wird das Kühlwasser auch durch den Wärmetauscher "Kühler" gepumpt. Der Fahrtwind kühlt das Wasser wieder anschließend wieder herunter. Auf dem Segelboot existiert ebenfalls ein Wärmetauscher. Nur wird in diesem Fall nicht der Fahrtwind zur Kühlung benutzt, sondern ein zweiter Wasserkreislauf mit Seewasser von außen.
Gelegentlich findet sich eine dritte Lösung, die sogenannte Kontaktlösung. Dabei ist der Kühler zum Beispiel im Kiel eingebaut. Dieser befindet sich ständig im Wasser und wird so von seiner Umgebung gekühlt.